Hypnose ist ein sehr altes Verfahren, das in vielen Kulturen für Heilzwecke verwendet wird. Gleichzeitig ist es eine moderne Heilmethode, die wissenschaftlich gut untersucht ist. In der Hypnose wird eine Trance eingeleitet, um Zugang zu unbewussten Ressourcen zu finden. Hypnose gründet sich auf die menschliche Fähigkeit, die Aufmerksamkeit zu konzentrieren und nach innen zu richten, um sie auf unbewusste Stärken und vergessene Fähigkeiten zu orientieren. In der modernen Hypnose ist die Patientin nicht passiv ausgeliefert, sondern ihr unbewusstes Wissen über die Lösung der Problematik steuert den therapeutischen Prozess. Damit bedeutet Hypnose immer eine aktive Beteiligung des Patienten, der sich bewusst oder unbewusst mit den Hintergründen und Bedingungen seiner Probleme oder Symptome auseinandersetzt.
Anwendungsgebiete
Hypnose ist bei vielen unterschiedlichen Krankheitsbildern eine nachgewiesen wirkungsvolle Heilmethode, z. B. Warzenbehandlung, Auflösung von Ängsten, Bewältigung von Traumata (schweren Kindheitserfahrungen). Hypnose wird angewendet bei sämtlichen Krankheitsbildern, für die Psychotherapie indiziert ist, z. B.
generalisierte Angst, spezifische Angst (z.B. Angst vor dem Zahnarzt, Spritzen, Prüfungen), Depressionen, Raucherentwöhnung, Veränderung des Essverhaltens.
Hilfreich ist Hypnosetherapie bei der Veränderung von Symptomen, die durch das bewusste Denken nicht leicht zu verstehen sind, wie z.B. psychosomatische Störungen (medizinische Krankheiten, die einen seelischen Anteil haben), z. B. Migräne, Reizdarmsyndrom, Tinnitus oder ungewollte Kinderlosigkeit. Hypnosetherapie wird systematisch eingesetzt in der Schmerzbewältigung.
Jede Hypnosetherapie setzt eine therapeutische Vertrauensbeziehung voraus. Dann ist für die meisten Menschen die Erfahrung einer hypnotischen Trance etwas sehr Angenehmes.
In der Einleitungsphase hilft der/die TherapeutIn dem/der PatientIn, die Aufmerksamkeit zu konzentrieren und nach Innen zu lenken, um einen Trancezustand zu erreichen. Im weiteren therapeutischen Prozess bietet die Therapeutin vielfältige Hilfsmittel an, die dem/der PatientIn ermöglichen, auf einer anderen Bewusstseinsebene Lösungsmöglichkeiten für ihr Problem zu finden. Dies kann z. B. über das Vermitteln bedeutungsvoller Geschichten und Symbole geschehen, über das Erfahren besonderer Erinnerungen oder indem neue Verknüpfungen von Gedanken zu neuen Erkenntnissen führen. Dabei kann der/die PatientIn sagen und zeigen, was sie erlebt und was ihr wichtig ist und damit die Richtung der Behandlung bestimmen, so dass sich während der Trance eine intensive Kooperation zwischen TherapeutIn und PatientIn entwickelt.
Nach jeder Trance erfolgt eine behutsame und gründliche Reorientierung, in der der/die PatientIn sich wieder für ihre aktuelle, alltägliche Lebenswelt öffnet.
Quelle:
website der MEG – Die Milton H. Erickson Gesellschaft für Klinische Hypnose – See more at: http://www.meg-hypnose.de/home.html#sthash.KEP77Toi.dpuf